Verleugnung

Verleugnung“ ist ein amerikanisch-britisches Filmdrama aus dem Jahre 2016. Es basiert auf dem wahren Verfahren Irving gegen Lipstadt. Dieser Prozess wurde vor dem Londoner Royal Courts ausgetragen. Die Premiere fand am 11. September 2016 auf dem Toronto International Film Festival statt und am 13. April 2017 lief der Film in den deutschen Kinos an. Im selben Jahr konnte eine Nominierung für den British Academy Film Award als bester britischen Film erreicht werden.

Dauer: 140 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Mick Jackson
Produzenten: Russ Krasnoff, Gary Foster
Hauptdarsteller: Rachel Weisz, Timothy Spall, Tom Wilkinson
Nebendarsteller: Andrew Scott, Jack Lowden, Alex Jennings
Genre: Drama
Studio: BBC Films
Sprachen: Deutsch, English

Völlig unerwartet entpuppt sich die amerikanische Universitätsprofessorin Deborah E. Lipstadt zur Verfechterin geschichtlicher Fakten. Der britische Journalist David Irving plant, Deborah wegen Verleumdung anzuklagen. Dabei lässt Deborah Lipstadt sich nicht einschüchtern. Und führt einen bitteren Kampf vor Gericht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Regisseur von „Verleugnung„, Mick Jackson führt Regie über eine letztendliche Spielfilmzeit von 111 Minuten. Mithilfe des Drehbuchs von David Hare werden die echten Fakten des Gerichtsfalls von Deborah E. Lipstadt aufgearbeitet, dessen Prozess vor dem Londoner Royal Courts stattfand. Gary Foster und Russ Krasnoff halfen in der Produktion, was dazu führte, dass es eine Altersfreigabe ab zwölf Jahren gab.

Kameramann Haris Zambarloukos zeigt Rachel Weisz in der Hauptrolle der Autorin Deborah Lipstadt. Zudem sind zwei weitere Hauptrollen vergeben, an Tom Wilkinson, der Verteidiger Richard Rampton, und Timothy Spall, als David Irving. Nach dem Schnitt von Justine Wright konnte Howard Shore seine Musik komponieren.

Weitere Rollenverteilung: Andrew Scott verleiht Anthony Julius Leben. Jack Lowden zeigt sich in der Rolle des James Libson. Mit der Ausstrahlung von Caren Pistorius ist der Charakter Laura Tyler geboren. Alex Jennings schlüpft in die Rolle des Sirs Charles Gray. Zu guter Letzt sieht der Zuschauer Andrea Deck als Leonie und Mark Gatiss als Prof. Robert Jan van Pelt.

Handlung und Story vom Film „Verleugnung“

Deborah Lipstadt, Professorin für Holocaust-Studien, stellt David Irvings Thesen, selbst ernannter Historiker für Nationalsozialismus und Holocaust- und Drittes Reich-Leugner, infrage. Was dazu führt, dass er eine zivilrechtliche Verleumdungsklage gegen sie und ihren Verlag anstrebt. Grund dafür ist, dass ihre Bücher ihn als Holocaust-Leugner titulieren. Nun müssen Lipstadt und die Rechtsanwaltskanzlei beweisen, dass die Darstellungen von Irving über den Holocaust falsch sind.

Zur Vorbereitung der Verteidigung besichtigen Rampton und Lipstadt, zusammen mit dem Architekturhistoriker Robert Jan van Pelt, das Vernichtungs- und Konzentrationslagers Auschwitz. Gleichzeitig studiert ein Forscherteam die persönlichen Tagebücher Irvings. Interne Differenzen führen dazu, dass das Team der Verteidigung die Beteiligung am Fall mindert. Es wäre besser, wenn Lipstadt nicht vor Gericht aussagt. Bemerkenswerterweise rät selbst die jüdische Gemeinde Englands ihr zum Vergleich, womit die öffentliche Aufmerksamkeit Irvings reduziert würde.

Der Auftakt im Gericht ist jedoch vielversprechend. Irving vertritt sich juristisch selbst. Und stößt somit auf Lipstadts gut finanziertes Verteidigungsteam. Irving bemüht sich, die vorgelegten Beweise der Verteidigung zu verdrehen. Eine Überlebende bittet Lipstadt als Zeugin aussagen zu dürfen. Aber das Team konzentriert sich ausschließlich auf Irving.

Kreuzverhör und Beweisführung

Irving versucht, selbst die Beweise für Gaskammern in Auschwitz zu diskreditieren. Solche Löcher soll es nie gegeben haben. Lipstadt erhält eine Warnung, den Herrn nicht noch mehr in der Öffentlichkeit zu diskreditieren, woraufhin Rampton mit Lipstadt bespricht, Irving einem geschickten Kreuzverhör zu unterziehen. Somit kann er seine Folgerungen aus dem Buch als absurd darstellen. Zudem sagt Richard J. Evans aus, dass die Aussagen in den Schriften systematisch verzerrt wurden.

Später beunruhigt der Richter die Verteidigung, indem er sagt, falls Irving ehrlich an seine Thesen glaubt, er nach englischem Recht kein Lügner sein kann. Doch gleichzeitig akzeptiert er, die systematische Leugnung des Holocausts und den Zusammenhang von Hitler-Verehrung.

Bis zum letztendlichen Ergebnis dauert es einen Monat, aber die Verteidigung gewinnt das Verfahren. Das Gericht ist aufgrund der Beweise überzeugt, dass Irving ein Holocaust-Leugner ist.

Nach dem Prozess können Zuschauer Irving in einem Interview hören. Seine Aussage ist, dass der Prozess irgendwie doch zu seinen Gunsten verlaufen ist. Er besteht darauf, weiterhin den Holocaust anzuzweifeln. Im Gegensatz dazu erwidert Lipstadt, dass er nun nicht nur ein Holocaust-Leugner darstellt, sondern einen Urteilsleugner.

Fazit und Kritik zum Film „Verleugnung“

Häufig wird die Wahrheit nicht mehr danach definiert, ob sie jeglicher Grundlage entbehrt, sondern wer dahintersteht. Immer wieder können wir sehen, dass es ausreicht, eine Idee nur oft genug zu wiederholen und schon glauben sie andere.

Basierend auf dem wahren Gerichtsfall, vor rund 25 Jahren, erzählt „Verleugnung“ vom Kampf zweier Menschen. Beide befassen sich mit der Historie des Holocausts und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Einerseits ist das Drama eine Geschichte zweier grundsätzlich unterschiedlicher Weltansichten. Aber gleichzeitig auch die Geschichte, die infrage stellt, was ist Wahrheit und wie lässt sie sich beweisen.

Sehenswert ist Timothy Spall als umstrittener Historiker. Der Charakter wirkt unangenehm, aber nicht wie ein klassischer Bösewicht. Vielmehr verinnerlichte er seine eigenen Lügen, sodass er sie nicht mehr als solche wahrnimmt. Jedoch macht der Film einen Bogen um die Fragen nach der Vergangenheit. Trotzdem wirkt „Verleugnung“ mit Symbolwirkung nach und bietet einen Hoffnungsschimmer, dass zumindest punktuell gegen das Phänomen der alternativen Fakten vorgegangen werden kann.

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